Die Tundra



 
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Ilana Faeniel
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BeitragThema: Die Tundra   Die Tundra EmptySo März 25, 2012 2:04 am

Jäger der Tundra
Die Tundra Ovyk2o8z

Hier befindet sich das zukünftige Territorium der Jäger der Tundra.
Tundra bedeutet "baumlos" und genauso sieht es auch aus.
Die Tundra ist eine eisige Felswüste, unwirtschaftlich und gefährlich.
Man kann kilometerweit blicken, nichts als eine pfotevoll Sträucher, Steine und Schnee.

Zur Zeit beansprucht eine Fähe dieses Gebiet als ihr Eigen. Tanaraq d.h. Enkelin der Tundra.
Sie ist die einzige Überlebende aus ihrem alten Rudel.

(Mehr folgt noch)
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BeitragThema: Re: Die Tundra   Die Tundra EmptySo März 25, 2012 2:33 am

Theldrian
Langsam und träge schrat der vereinsamte Rüde durch die ihm unbekannte Gegend. Die Sonne, die bald auftreten sollte, zeigte schon ihre rötlichen Strahlen, die am Horizont den Himmel erleuchteten. All seine Knochen schmerzten nach dieser langen Reise ins Nirgendwo, und seine Familie vermisste er. Doch er musste suchen. In ihrer Heimat gab es kein Leben mehr; und das spärliche Gras, das dort wuchs, reichte nicht aus für die harte Zeit, die sie überstehen mussten.
'Ich muss stark bleiben', redete er sich selbst ein, in der Hoffnung, dass er nicht bald dem Wahnsinn verfiel. Sein völlig abgemagerter Körper war ein Zeuge dessen; was er erlebte. Hunger und Durst überrempelten ihn, doch Theldrian redete sich immer weiter Hoffnung ein, während der kalte Nordwind gegen seine halb erfrorene Schnauze blies.
Unter seinen Pfoten knackte es widerlich, wenn er auch nur einen Fuß auf den Boden setzte. Das Geräusch ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, es hallte immer noch in seinen Gedanken.
Völlig erschöpft legte er sich hin. Dunkel erinnerte er sich an die Vergangenheit, in der Zeit, als noch alles in Ordnung war, als er noch bei seiner Familie war. Doch dann brach die letzte Dürre ein und er musste weitergehen, dort, wo die Freiheit zum Greifen nah war und man als Hund dem Menschen nicht unterwürfig war. Aber hier, wo er ist, in dieser lebenslosen Umgebung, gab es nichts.
Die letzten Gedanken flogen ihm durch den Kopf. Es wurde zwar immer heller; aber er musste doch sich ausruhen. Langsam schob sich ein schwarzer Vorhang um seine Augen, und er schlief ein.
Dass er mitten in dieser kalten Wüste einfach so sterben konnte, war ihm bewusst. Doch nun war ihm alles egal. Soll doch der Tod ihn holen, schlimmer als jetzt konnte es ja sowieso nicht mehr werden, das war nicht möglich.
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BeitragThema: Re: Die Tundra   Die Tundra EmptySo März 25, 2012 4:43 am

Tanaraq
Langsam erhob sich die Sonne über die grausame Wüste der Tundra. Geschützt zwischen Felsen, direkt vor einer Höhle liegend, beobachtete Tanaraq das tägliche Schauspiel. Ihr dichtes Fell plusterte sich im sanften Wind leicht auf und die graue Nase hielt sie schnüffelt erhoben. Irgendwas war anders als sonst. Seid Monden war Tanaraq alleine. Sie hatte ihre Familie verloren, nachdem die Menschen Jagd auf ihr Rudel gemacht hatten.
Es war ein kleines Rudel gewesen, bestehend aus ihren Eltern Ataneq und Massak und ihren Geschwistern, alle aus verschiedenen Würfen. Tanaraq war die älteste Tochter. Ihr Brüder mussten das Rudel verlassen, als sie geschlechtsreif wurden, ihre Schwestern durften bleiben. Zusammen mit Ihnen hatte die graue Hündin sich um die Welpen gekümmert, die ihre Eltern bekamen. Ihre Welt war vollkommen in Ordnung, bis zu diesem Tag.

Tanaraq schüttelte den Kopf. Sie hatte sich wieder ihren Gedanken hingegeben. Mit einem Grollen erhob sich die Fähe. Sie roch eindeutig einen anderen Hund. Doch wer wagte sich freiwillig hierher?
Prüfend hielt die Hündin die Nase erhoben und sog die Luft ein. Der fremde Hund befand sich nicht weit weg von ihrer Höhle, aber noch weit genug. Mit federnen Schritten trabte Tanaraq aus ihrem geschützten Quartier und schlängelte sich durch die karge Felswüste. Eine dünne Eisschicht bedeckte die Felsen, allerdings war der Winter vorbei. Man sah sogar schon an den Sträuchern kleine Knospen. Der Frühling nahte. Von dem entsprechenden Gefühl keine Spur.
Als der Geruch stärker wurde hielt Tanaraq inne und prüfte nochmals die Luft. Er war direkt vor ihr. Es war ein brauner Rüde. Er lag auf den Felsen und rührte sich nicht mehr. Aber er lebte noch. Tanaraq trat zu ihm hinüber. Sie schätzte ihn mit den Augen ab. Unter dem dicken Fell waren harte Muskeln zu sehen und sein Fell wies wesentlich mehr Farben auf als braun. So einen Hund hatte Tanaraq noch nie gesehen. Aber hier liegen bleiben konnte er auch nicht.
Ohne zu zögern packte die Hündin ihn am Nacken und zog ihn mit sich. Es war ein mühsamer Weg bis zu ihrer Höhle, trotzdem achtete sie darauf den Rüden vorsichtig über die Felsen zu ziehen.

Die Sonne stand bereits ein beachtliches Stück höher, als Tanaraq endlich an ihrer Höhle ankam. Der Rüde war noch immer bewusstlos. Sie legte ihn am Eingang der Höhle ab, wo es windgeschützt war und entfernte sich einige Schritte von ihm. Sie würde warten müssen bis er wieder aufwacht. Mehr konnte die Hündin nicht für ihn tun.
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BeitragThema: Re: Die Tundra   Die Tundra EmptySo März 25, 2012 5:06 am

Theldrian
Der Traum, den er erlebte, war für ihn schrecklich. Er sah, wie seine Familie, sein Rudel, sein Ein und Alles, in diese kalte Wüste sich verliefen, um ihn zu suchen. Doch sie fanden ihn nicht - und verendeten als tote Wesen, deren Kadaver von den Fliegen umschwärmt wurde.
Plötzlich ruckelte es stark. Doch Theldrian tat nichts, er schlief einfach weiter.
Dann - wurde es wärmer. Der Wind, vor dem er sich noch vor Kurzem beklagte, verschwand. Die Nachtmahr, die er hatte, verwandelte sich in einen besseren Traum, in der er die Länder fand, wo man als Hund frei leben konnte ohne jegliche Beschwerden. Dann jedoch wurde es wieder schwarz.
Theldrians Augen öffneten sich langsam und wage; sein Blick war verschwommen und er sah alles doppelt. Seine Vorderpfoten waren überkreuzt. Er schaute sie sich kurz an, als alles wieder einen Sinn ergab. Richtig sehen konnte er wieder, endlich. Ihm entglitt ein kurzes und leises Seufzen, dann stemmte er sich hoch. Sein Körper kam ihm so schwer und gewaltig vor, als hätte der Hund einen Stein verschluckt, der ihm nun in seinem Bauch lag.
Seine Hinterbeine wirkten wie Blei für ihn, und er war kurz davor, wieder niederzufallen, als er plötzlich einen Fremdling sah - hastig zuckte er zurück; er wollte sich auf die Flucht machen, sein ihn verhasster Reflex zeigte sich wieder. Doch er zügelte sich schnell, denn er durfte gerade in dieser grausamen Welt keine Schwäche zeigen, oder man wird lebendig zerfleischt.
Langsam setzte er eine Pfote vor die andere - ja, er konnte noch laufen. Aber es fühlte sich sehr schmerzhaft an. Den Blick zum Boden gerichtet und den Schwanz nach unten gequetscht näherte er sich ihr, in der Hoffnung, sie werde nicht aggressiv sein und ihn angreifen. Er stieß ein untergebenes Winseln aus als Zeichen des Respekts vor dem fremden Hund. Dann duckte er sich leicht.
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BeitragThema: Re: Die Tundra   Die Tundra EmptySo März 25, 2012 6:29 am

Tanaraq
Tanaraq hatte von dem Rüden abgelassen. Sie entfernte sich von ihm und setzte sich auf die Hinterläufe um den Fremdling zu beobachten. Sein Aussehen war wirklich merkwürdig. Er hatte die Formen eines Wolfes, eher eines Hundes, aber das Fell und die Farbe, es sah so exotisch aus.
Plötzlich regte sich etwas. Der Rüde schlug die Augen auf, schien im ersten Moment verwirrt. Er schien Tanaraq erst nicht bemerkt zu haben, denn er erhob sich. Die Miene der Hündin blieb unverändert. Ihre Augen blieben hart und abschätzend, besonders ihr blaues Auge zeigte einen eisigen Glanz.

Tanaraq legte den buschigen Schweif um die Vorderpfoten. Sie wartete ab was geschehen würde, als der Fremdling plötzlich zurückzuckte. Er sah misstrauisch, aber nicht feindseelig aus. Selbst als er sich näherte, konnte die Hündin keine Angriffslust, sondern Demut. Sie ließ ihn näher kommen. "Du solltest dich lieber wieder hinlegen." grummelte Tanaraq tief aus der Kehle, sie klang aber auch nicht unfreundlich.
"Du wärst da draußen gestorben." sagte sie, ihre Blickte streiften den rauen Horizont. Sie dachte an ihre Eltern. Aber die waren nicht an der Kälte gestorben. "Woher kommst du? Solch ein Fell habe ich noch nie gesehen. Und vorallem ist es für diese Kälte nicht geeignet." Tanaraq regte sich nicht. Nur ihr Maul öffnete sich leicht. Ihr Körper war angespannt und die Muskeln spielten unter ihrem dichten Pelz.
Sie war bereit zu kämpfen sollte die Untergebenheit bloß eine Masche darstellen.

(Mir fiel grad nicht mehr ein +.+)
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BeitragThema: Re: Die Tundra   Die Tundra EmptyMo März 26, 2012 5:10 am

Theldrian
Seufzend glitt er in eine etwas tiefere Stellung, legte sich aber noch lange nicht hin. "Geht schon, alles in Ordnung", murmelte der noch etwas verworrene Theldrian leicht verlegen vor sich hin, ihm war bewusst, zu lügen, doch er wollte keine Schwäche zeigen; dabei tat ihm noch alles weh. Die innerlich knacksenden Knochen taten ihm noch immer weh.
"Ich komme nicht wirklich von hier, wie du ja sicherlich gemerkt hast", erwiderte der geschwächte Hund leicht gepeinigt, "ich bin eigentlich Südländer... glaube ich jedenfalls. Ich weiß auch nicht, woher ich komme und was ich will." Er schweigte lange bedrückt. "Ich suche nach einer neuen Heimat für mein Rudel. Aber da du hier wohnst...", Theldrian nickte leicht nach draußen in die Kälte, "kann ich auch wieder von hier verschwinden, um dich nicht weiter zu stören."

Er merkte wieder leicht, wie er am ganzen Leib zitterte. Dank der bedrückenden Kälte lag es ihm ziemlich fern, wieder hinaus in die Wildnis zu gehen und ewig weiter zu wandern, irgendwo in die Leere. Seine Gedanken schwiffen wieder ab; seine Welpen, die er verlassen hatte, und seine schöne Fähe, er hatte sie verlassen. Ein kurzes Schütteln sollte dafür sorgen, dass er sich beruhigte.
Dann sprach er: "Ich heiße übrigens Theldrian. Ich bin ein, ähm, Hund, und bin... äh... war einer des Wächterrudels, irgendwo dort, wo es warm war, aber nun Dürre ist. Ich habe ja schon indirekt gesagt, dass ich umherziehe, um neues Land zu finden." Er schrat wieder leicht zurück. Er wollte den Fremdling nicht bedrängen.
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BeitragThema: Re: Die Tundra   Die Tundra EmptyMo März 26, 2012 8:51 am

Tanaraq
Tanaraqs Blick glitt aufmerksam über den Körper des Rüden. An seine merkwürdige Erscheinung hatte sie sich schon fast gewöhnt, zumindest fand sie ihn nicht mehr so merkwürdig. Doch seine Worte straften ihn Lügen, als er sagte es sei alles in Ordnung. Auch wenn er es nicht zu gab, er hatte Schmerzen. Tanaraq hörte ihm aufmerksam zu und dachte an ihre letzte Begegnung mit einem fremden Hund.
"Stimmt. Das ist mein Territorium." gab die Hündin zurück und ihr Fell sträubte sich leicht. Sie hatte nicht vor ihre geliebte Heimat wegen eines bunten Hundes zu verlieren. "Meine Familie lebt hier schon sehr lange. Allerdings bin ich die Letzte, die überlebt hat. Ich wäre also... ein leichtes Ziel für dein Rudel." Tanaraqs Stimme war ruhig, nur fuhr bloß ein Zittern über den Rücken. Sie sah den Rüden aufmerksam an, wie er wohl reagieren würde. Ob er wirklich vor hatte ihr ihr Territorium wegzunehmen.
Quatsch. Die halten es hier keinen Winter aus, wenn sie überhaupt soweit kommen.

"Tanaraq nannte mich meine Mutter bei meiner Geburt, genau hier, in dieser Höhle." wehmütig besah sich die Hündin den Eingang der Höhle. Sie dachte an ihre Kindheit und daran, wie wohl sich erst ihre Welpen hier fühlen würden, denn vor nicht allzu langer Zeit war Tanaraq einem Rüden begegnet, der sich Amaguq nannte. Ein weißer, wolfsähnlicher Hund. Er kam von weit her, er hatte Tanaraqs Läufigkeit bemerkt. Zuerst wollte sie den Weißen wieder vertreiben, aber nach kurzer Zeit war da etwas anderes zwischen Ihnen. Amaguq war ein einfühlsamer Hund. Er hatte Humor bewiesen und so hatte Tanaraq ihm doch gestattet sie zu decken. Jetzt war sie trächtig, hoffte die Fähe zumindest.
"Hier wirst es jedenfalls nicht das finden, wonach du suchst." gab die Fähe mit angelegten Ohren zurück.

Ein warmer Sonnenstrahl berühte Tanaraqs Rücken. Es wurde langsam Mittag. Sie sog die Luft tief ein und wieder aus, bevor sie sich an Theldrian wandte. "Hast du Hunger?" Tanaraq erhob sich, streckte die Glieder und sah über die beumlose Einöde. Der Geruch von Kaninchen strich ihr um die Nase. "Kannst du laufen?"
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